yamioscuridad: (Miquel&Lan)
Prolog


Hohe, gewölbte, Glasdecken; Schwache, Regenbogen-farbene Beleuchtung und die Flaggen der Welt in einer langen Reihe aufgehängt. Tausende Eindrückte prasselten auf den Teenager ein, der -sich neugierig umschauend- seinen Koffer hinter sich herzog und durch die großen Hallen lief. Er war vor ein paar Minuten erst hier in Chicago, im O'Hare International Airport, gelandet und konnte es noch gar nicht glauben endlich hier zu sein. Er würde ab jetzt bei seiner Familie in Amerika leben.  In Joliet, dass zirka eine Stunde von Chicago entfernt lag, wohnen, auf die Joliet Central High School und vor allen Dingen seine Familie wieder sehen.
Wegen einer dummen Sache war er ein halbes Jahr länger als seine restlichen Familien Mitglieder in Spanien geblieben und hatte nicht gerade eine schöne Zeit, doch das war jetzt vorbei. Endlich würde er sie alle wieder sehen können. Seine Mutter, seinen Vater, seinen Bruder und seine nervige, kleine Schwester. Er konnte gar nicht ausdrücken wie sehr er sich freute.
Er fuhr sich durch das naturblonde, leicht gegelte Haar, seine wunderschönen, blauen Augen sahen sich suchend um. Irgendwo hier mussten sie doch sein. Immerhin hatten sie ihm versprochen ihn abzuholen.
Den Kopf in die Hand gestützt, saß der Teenager vor dem Airport auf seinen Koffer und wartete. Vor drei Stunden war er gelandet und bis jetzt war noch keiner seiner Familie aufgetaucht um ihn abzuholen. Er konnte es nicht glauben, sie hatten ihn einfach vergessen.
„Miquel!! Hermano!“, rief plötzlich eine dem Blonden bekannte Stimme und er hob seinen Kopf. Sein fast identisches Ebenbild kam auf ihn zu gerannt und Miquel erhob sich. „Enrique! Ich warte seit drei Stunden!“ - „Ja, tut mir Leid ich hab es so halb vergessen!“ - „Ja, das hab ich gemerkt!“, zischte Miquel, der jüngere , etwas kleinere, aber muskulösere der beiden Blonden und fuhr sich erneut durch das Haar.  „Perdoname, Hermano!“, sprach der Ältere und griff nach dem Koffer seines Bruders. Die ganze Zeit über unterhielten sie sich auf Spanisch. Auch wenn Miquel wusste, dass er sich in der nächsten Zeit in Englisch verständigen musste, war es ihm angenehmer mit seinen Bruder in seiner Muttersprache zu reden. 
Seit dem sie klein waren unterhielten sie sich in dieser Sprache. Allein die Vorstellung jetzt mit ihn einen andere Sprache zu sprechen kam ihn so unglaublich fremd vor. Doch der jüngere der Beiden war sich bewusst, dass dem wahrscheinlich nicht lang so bleiben würde, denn wenn er jetzt jeden Tag Englisch sprach, dann würde er sich sicher das auch bei seiner Familie an zu gewöhnen. Auch wenn er hoffte, dass ihm das nicht geschehen würde. Miquel liebte seine Muttersprache, sie passte einfach zu ihm, denn immerhin war er Spanier. Doch jetzt war er in Amerika, er würde in diesen Land leben und sich hier seinen Traum widmen. Dafür lebte er. Es würde nichts geben, was ihn von seinen Ziel abbringen würde, dem war sich gewiss. Er würde seinen Traum erfüllen und Schauspieler werden. Nichts würde ihn davon abhalten können.


Eine Woche lebte der Miquel Marquez nun in Joliet. Seine Mutter, die er liebevoll Madre nannte, war die meiste Zeit nur daran ihn zu knuddeln. Bei jeder Gelegenheit sagte sie ihm, das sie ihn vermisst hatte, dabei war sie es gewesen, die gesagte hatte, dass er länger in Spanien bleiben musste. Doch er konnte ihr nicht böse sein. Sie hatte ihn in den wissen zurückgelassen, dass er gut behütet sei und zumindest auf verdrehte Art und Weise war er das gewesen.
Seit drei Tagen ging er auch zu Schule, schon nach dem ersten Tag war er überall in aller Munde gewesen. Lehrer, Schüler und Schülerinnen war er zu einen Begriff geworden, dabei hatte der Blonde, seines Wissens nach, nicht einmal viel zu bei getragen.
Miquel war in der selben Klasse wie sein Cousin Camilo. Er war zwei Monate Jünger als Miquel, hatte schwarzes Haar und grüne Augen. Er war der Sohn des Bruders von Miquels Vater, Manuel. Sie waren zu erst nach Joliet gezogen und hatten den Eltern des Blonden den Anstoß dazu gegeben ihnen zu folgen. Der Blauäugige war froh, dass er ihn in seiner Klasse hatte, so hatte er zumindest eine Person, die auf seiner Wellenlänge war und konnte sich mit jemand in seiner geliebten Muttersprache unterhalten. Auch Isabella, Miquels Schwester, ging auf diese Highschool. Sie sprach andauernd von einen Jungen, ihren besten Freund, doch der Blonde hatte ihn noch nicht kennen gelernt. Er lag mit Fieber im Bett und hasste es, laut Bella, wie die Pest. Der Marquez verstand nicht genau warum, doch er war sich auch nicht sicher, ob er das so genau wissen wollte.

„Miquel!! Warte doch!!“, keuchte der Schwarzhaarige und lief seinem Cousin nach. Dieser bog gerade in einem Affenzahn auf den Schulhof ein. „Keine Zeit Camilo!!“ Der Gleichaltrige schloss zu dem Blonden auf und sprach keuchend: „Seit wann hast du es so eilig zur Schule?! Und erst recht zu Mathe!! Du hasst das Fach!!“ - „Ab heute ist aber der Mathematikdozent da!! Und der ist zum anbeißen!!“ Der etwas Kleinere lachte und hielt sich die Seite die begann zu Schmerzen. Wer mal gesagt hatte reden beim Rennen verursacht Seitenstechen hatte vollkommen recht!! Mit einer Vollbremsung kamen Miquel und sein Cousin vor dem  Klassenraum an. Beide atmeten schnell und unregelmäßig. Vorsichtig öffnete Miquel die Tür doch zu seinem entsetzen war der Raum leer. Sein Blick glitt durch das Zimmer und als er an der Tafel hängen blieb musste der Blonde lachen. „Camilo, hör dir das an:[i] An die werten Herren Marquez! Falls Sie sich heute noch in dem Zimmer einfinden sollten, begeben Sie sich zur Aula! Dort findet eine kleine Willkommensfeier für Herrn Johnson statt.[/i] Ist das nicht toll?! Wir werden namentlich erwähnt!!“ - „Du kannst dich auch über jeden Scheiß freuen, Miquel!!“ - „Tzz, das ist wie auf einem Filmplakat!!“ Der Schwarzhaarige lachte und machte sich mit seinem Cousin auf den Weg zur besagten Aula. „Du und dein rumgespinne!! Ich sage dir doch, du wirst nie Schauspieler!! Dafür bist du einfach zu Blond!! Modelle dazu hast du das aussehen und das reicht auch!!“ - „Nein! Ich werde wenn schon Schauspieler!! Und damit du mir glaubst schleppe ich dich auf die erste Premierenfeier mit, die ich haben werde!“ Der Gleichaltrige lachte. „Okay, Miquel! Deal!!“ Der Blonde grinste und klatschte seinem Cousin auf den Arsch. „War so klar das du bei so was zu sagst!!“ - „Tzz“, Camilo zog Miquel näher zu sich, als an ihnen jemand vorbei zischte, diesen Jemand rannte Miquels kleine Schwester Isabella hinterher, was den Marquez neugierig machte. Er drückte den Schwarzhaarigen von sich und lief seiner Schwester nach. „Yo, Isabella! Was gibt’s?!“ Keuchend kam die Brünette vor der Aula stehen und sah den Blonden an. „Miquel?! Müsstest du nicht jetzt schon da drin sein?!“ Sie deutete auf die Tür und der Älter ließ die Achseln zucken. „Hab verschlafen!!“ - „Mio dios!“, meinte diese und sah zu dem jemand, der seinen Blick über Miquel gleiten ließ. Auch der Blonde sah in die Richtung und ihm blieb für einen Moment der Atem weg. Blau trat auf Braun und obwohl dies nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte, kam es Miquel vor wie eine Ewigkeit. Der  Körper des Älteren schien zu elektrisieren, er war hin und weg.
„Was starrst du so?!“, fragte der Jüngere schnippisch und erst jetzt viel Miquel auf, dass er gar nicht träumte sondern sich mitten im Schulgebäude vor der Aula befand. „Ich bin hin und weg!“, meinte er wahrheitsgemäß und ging auf den Jüngeren zu. Er griff nach dessen Hand und benetzte sie mit einem Handkuss. „Miquel Marquez! Es ist mir eine unsagbare Freude!!“ Der Rothaarigen zog seine Hand zurück, wischte sie sich an seiner Hose ab und wendete sich Isabella zu. „Los komm, wir sind eh schon zu spät!“, meinte er zu ihr und zusammen betraten sie die Aula. Der Blick des Blonden glitt zu dem Po des Fremden und er begann zu schnurren.
„Miquel?! Miquel!!“ Camilo wackelte mit der Hand vor dem Gesicht des Blonden rum, der dem Jüngeren so lang nach sah, bis er sich mit Isabella setzte. „Ich glaub ich bin verliebt!“, hauchte er und seine Kehle verließ ein wolliges Seufzen.

(Fortsetzung folgt...)

July 2012

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