yamioscuridad: (Miquel&Lan)



Probieren wir es mit … Freunde?

Lan musterte Miquel, der vor ihm auf dem Bordstein saß und den Jüngeren einfach nur ansah. Er wusste nicht, was er tun sollte. Weiter gehen, wenn Miquel ihm nicht antwortete? Nein, dass konnte er nicht tun. Er hätte einfach weiter gehen können, hätte er den Blondschopf nicht angesprochen, doch das hatte er getan und hatte sogar Blickkontakt mit ihm aufgenommen, also blieb Lan nichts anderes übrig als sich dem Kommenden zu stellen.


„Hey..“, murmelte der Ältere irgendwann und senkte seine Hand wieder. „Bist du auf dem Heimweg?“ - „Ja...“, murmelte der Rothaarige und schob seine Hände in die Hosentasche. Miquel hoffte irgendwie, dass der Kleine glaubte es wäre einfach nur so eine Vermutung seinerseits gewesen, dass er auf den Heimweg war und nicht dachte, dass der Blonde wusste, wo der Smith wohnte. Immerhin wäre es wohl nicht das Beste, wenn er ihm sagen würde, dass er ihm schon gefolgt war und so herausgefunden hatte, wo Lan wohnte. Irgendwie grenzte das nämlich schon an Stalking, besonders da der Marquez seine Joggingstrecke nach dem Haus von Lans Eltern hatte ausgerichtet. „Und du?“ Miquel sah noch einmal kurz zu Lan, bevor er blinzelte und seinen von der Sonne geblendeten Blick wieder senkte. „War bei Camilo und bin raus geflogen!“ - „Was? Hast du 's ihn nicht richtig besorgt?“, fragt der Jüngere und schob seine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor seiner schmalen Brust, auch wenn er es wollte er konnte einfach nicht aus seiner Haut! Warum fiel das Miquel auch nicht auf? Warum bemerkte der blonde Idiot nicht, dass es ihn störte ihn und Camilo zusammen zusehen! Geräuschvoll atmete Miquel aus. Mit schüttelnden Kopf erhob sich der Spanier und sah auf den Rotschopf herab. „Bin ich in deinen Augen wirklich so ein Arschloch?“, fragte er ihn und in seinen Saphirfarbenen Augen blitzte die Trauer auf, die ihn seit dem ersten Stich von Lan in sein Herz begleitete und von Tag zu Tag mehr anwuchs. Er wand sich einfach ab um nach Hause zu gehen, als er Lans Hand an seinem Unterarm spürte, der ihn aufhalten wollte. „Du.. ich... halte dich nicht für so ein Arschloch!“, sprach er und nickte. „Wirklich nicht!“ Miquel zog eine Augenbraue nach oben und sah dann auf die Hand die sich an ihm fest klammerte. Ja, das war wirklich fest klammern! Richtig verzweifelt schien Lan zu sein, wie als wollte er auf keinen Fall, dass der Blonde gehen würde. Doch dieser verstand es einfach nicht! Warum war Lan so kompliziert? Konnte er nicht einfach den Mund aufmachen und sage: Miquel, passe auf es ist so und so, lebe damit oder lasse es sein!, aber nein natürlich konnte er das nicht! Es war zum verrückt werden, aber so wirklich. „Für was für ein Arschloch hältst du mich dann?“ Lan senkte den Blick und starrte auf seine Hand. Fest hatten sich seine Finger in den Unterarm des Spaniers gekrallt. Seine Fingernägel bohrten sich mittlerweile sogar schon in dessen Fleisch, dennoch wollte der Jüngere nicht loslassen, weil er wusste, dann würde Miquel gehen und das wollte er nicht! Ja gut, er hatte ihn das Herz gebrochen, vielleicht so eins, zwei mal! Aber mal ehrlich, der Marquez war doch selbst schuld, wenn er ihn trotzdem noch nach rannte und ihn einfach nicht vergessen konnte. Der Rotschopf seufzte über seinen eigenen Gedanken. Er machte sich doch hier selbst was vor! Natürlich wusste er, dass wenn einer hier das Arschloch wäre er es selbst war, doch sein Stolz würde ihn das nie zugeben lassen. Er war es gewesen, der auf Miquels Gefühlen herum sprang und immer wieder übersah, was er damit eigentlich anrichtete.
„Lan? Ich hab dich was gefragt!“, erklang plötzlich Miquels Stimme an seinen Ohr und der Jüngere schreckte zusammen. Er wusste zwar, dass der andere da war, dennoch hatte er sich in seinen Gedanken verloren und vollkommen ausgeblendet, dass der andere ihn etwas gesagt hatte. „Ich... eh.. was hast du gesagt?“, fragte er und sah Miquel an.
Der Marquez atmete geräuschvoll aus und sah Lan an. „Was willst du von mir? Ich werde mir dieses Mal wirklich Mühe geben dir nicht wieder nach zu rennen, bist du dann endlich glücklich!?“ - „NEIN!!“, schrie Lan und bohrte seine Finger tiefer in Miquels Unterarm um den Größeren auch ja an seiner Seite behalten zu können. „Wie nein?“, jetzt war Miquel verwirrt. Machte der Rotschopf ihn nicht dauernd klar, dass er ihn nicht wollte und das alles was danach ausgesehen hätte, als würde er es doch wollen nichts zu bedeuten hatte? „Ich... verstehe nicht, Lan!“ - „Ich will nicht das du aufhörst!! Ich will es einfach nicht!“, sprach der Jüngere und sah Miquel an. „Du.. du kannst doch nicht einfach behaupten, dass du für mich Gefühle hast und... dann.. das geht nicht!“, sprach er und nickte wieder. „Kannst du dich mir gegenüber nicht einfach normal verhalten? Gefühle hin oder her! Ich mein, wenn du Idiot nicht behaupten würdest, dass du in mich verliebt wärst, dann würden wir sicher jetzt nicht hier stehen und über so einen Mist diskutieren! Können wir zwei nicht einfach Kumpel sein und du vergisst den ganzen Scheiß?“, platzte es aus Lan heraus. Denn mal ehrlich, so würde die ganze Sache für die Beiden doch einfacher sein, nicht? Klar es würde für Miquel anfangs vielleicht etwas schwer werden, doch dieser war ja auch gleich zu Camilo gerannt, also konnte er es nicht so ernst meinen und sicherlich hatte dieser dumme Blonde nicht halb so viel an ihn gedacht, wie er Lan im Kopf herum gespukt war! „Wenn... du willst!“, sagte Miquel schließlich resignierend und man sah es auch an seiner Körperhaltung. Er schien aufgegeben zu haben. „Lass mich los...“ Seine Stimme war alles andere als das was sie sonst ausstrahlte und auch seine Schultern hingen einfach nur herab. Lan war etwas schockiert darüber und ließ los. „Mi..Miquel?“; fragte er und musterte den anderen. „Du.. bekommst was du willst..“, mit diesen Worten wand sich der Spanier ab und ging nach Hause.
Lan war wie überfahren. Alles in ihm drängte danach, Miquel nach zu rennen und ihm zu sagen, dass er es doch eigentlich gar nicht so wollte! Das er in der Zeit in der er den Marquez nicht gesehen hatte immer wieder hatte an ihn denken müssen! Das es gut möglich wäre, dass Miquel zu ihm wirklich durchgedrungen war und er sich in ihn verliebt hatte, doch Lan blieb einfach stehen und sah ihm nach.

So ging Miquel nach Hause, wo ihn erstmal deftiger Hausarrest und eine fest Knuddeleinlage seiner Mutter erwartete, die nicht wusste ob sie ihn mehr an sich drücken sollte oder ihn zum Teufel schicken. Letztlich musste Miquel ihr versprechen nicht einfach wieder zu verschwinden und wenn es auch nur zu Camilo wäre! So ging der Blonde in sein Zimmer, als auch schon Enrique auftauchte. „Hermano~!“, flötete er und warf sich neben den Jüngeren aufs Bett. „Warum so ein langes Gesicht?“ - „Nichts nichts, alles bestens!“, sprach er und wurde auf schon umarmt. „Das mit Lan tut mir Leid... du brauchst nicht den starken Spielen..“; murmelte er und kuschelte sich an Miquel. Dieser sah auf seinen Bruder und lehnte sich an ihn. „Ich muss... mir bleibt gar nichts anderes übrig... ich muss ihn aus meinen Kopf kriegen... er will mich nicht... das hat er mir nur wieder mehr als deutlich klar gemacht...“ Enrique sah auf und musterte ihn. „Was?“, sprach er und richtete sich auf. „Langsam geht mir sein Verhalten gehörig gegen den Strich!“; knurrte der Ältere der sich gar so ähnlichen Brüder und Miquel griff nach seiner Hand und zog ihn zurück. „Hermano... lass ihn. Ich bin selbst schuld, wenn ich das mit mir machen lasse! Ich komm schon irgendwann über ihn hinweg... und gut ist.. Und jetzt.. kuscheln?“, fragte er und legte den Kopf schief. Enrique konnte nicht anders als seinen Zorn beiseite schieben und seinen kleinen Bruder zu umarmen. Ab und an sah er in den Sechszehnjährigen noch das Kleinkind, dass ihm ständig nach gerannt war und mit dem er so viel angestellt hatte, weil der Jüngere ihm einfach immer schon blind vertraut hatte. Zwar hatte Juanita immer gewusst, dass alles auf Enriques Mist gewachsen war, doch naja damit hatte er damals Leben können.

Am nächsten Morgen wurde Miquel von seiner Mutter höchst persönlich zur Schule gebracht damit er ja nicht wieder schwänzen würde oder ähnliches. Zwar war er damit irgendwie der erste auf den Schulhof, aber naja, musste er halt warten. So setzte er sich an einen Tisch und blätterte etwas in einer Zeitschrift herum, die er für langweiligen Unterricht immer dabei hatte.
Lan und Isabella waren mittlerweile auch auf den Weg zur Schule. Die rassige Brünette hatte ihrem besten Freund erzählt, dass Miquel seit gestern wieder zu Hause war und auch, dass seine Mutter jetzt erstmal streng auf ihn aufpasste, damit er ja das machte was er sollte. „Das einzig positive ist, dass Enrique Miquel jetzt immer von der Schule abholen muss die nächste Zeit und das heißt für uns wir haben ein Taxi!“. Grinsend hackte sie sich bei Lan unter und bewegte ihre Schultern auf und ab, wie als würde sie einen Freudentanz aufführen wollen.
Lan hatte es vermieden ihr zu sagen, dass er Miquel hatte am Vortag noch gesehen und das er es wohl letztlich voll versaut hatte. Aber naja dann müsste er sich auch was eingestehen, was er vehement versuchte ab zu streiten, nämlich seine Gefühle für Miquel.
So betraten sie den Schulhof und Isabella sah auch gleich ihren Bruder. „Los gehen wir hin!“, sprach sie und zog Lan mit sich. Zwar versuchte dieser sich dagegen zu stemmen, doch irgendwie machte er das sehr halbherzig, denn irgendwie, wollte er doch schon mit Miquel reden. „Na Dumpfbacke!“, sagte Isabella grinsend und ließ sich neben Miquel nieder. „Na, Flittchen!“, gab er zurück und streckte ihr die Zunge raus um sich dann auch gleich vor einen Schlag zu ducken. „Arsch!“ - „Yo, Bella hab dich auch lieb!“; sprach er amüsiert, als er Lan sah. Sein schauspielerisches Können sei dank, blieb er einfach auf diesem Gute-Laune-Trip und nickte Lan grinsend zu, auch wenn sein Inneres eigentlich von ihm verlangte unter den Tisch zu kriechen und mit seinen alten Teddy zu schmusen, den er wirklich immer noch, zwar unter dem Bett, hatte. „Was halltet ihr davon, wenn wir heute nach der Schule alle zusammen ins Kino gehen? Ich meine.. Enrique sagt da sicher nicht nein und ich bezahle!“, sprach er und zuckte mit den Augenbrauen. „Eh.. wo hast du so viel Geld her, dass du uns einladen kannst? Du bist doch Dauerpleite!“ - „Ich hab ein Konto mit genug Kohle!“ - „Aber.. Miquel... das sparst du dir seit Jahren an, um nach den Abschluss auf die New York Acting Academy gehen zu können und.. du hast dir die kompletten $15,000 vom Mund her abgespart!“ - „Ja und?“, fragte der Blonde und ließ die Achseln zucken. „Da kann ich doch wohl mal von ins Kino gehen? Bis ich zum Abschluss komm hab ich die paar Kröten auch wieder drin. Bella, jetzt mach dir mal nicht so einen Kopf um meine Sachen...“ Miquel stand auf und klopft den Beiden auf den Rücken. „Lasst es mich wissen was wir machen!“; sprach er grinsend und ging nach drinnen.
Bella seufzte. „Also irgendeine Sicherung ist in seinem Schädel durchgebrannt! Er dreht seit Jahren jeden Cent fünfmal um und jetzt... haut er das Geld aus dem Fenster!“ - „Aber.. sind doch nur 'n Paar Dollar um ins Kino zu gehen, die kriegt man doch locker wieder rein!“ Die Marquez sah auf Lan. „Naja... du weißt nicht was Miquel diese Schule bedeutet... er hat seit Jahren von nichts anderem mehr gesprochen.. naja bevor du kamst auf jeden Fall.. aber er will unbedingt Schauspieler werden.. ich verstehe nicht warum er plötzlich das Studiengeld raus schmeißt..“ Lan verstand das nicht, warum sollte es so schwer sein das bisschen Geld wieder aufzutreiben? „Und wenn ihn was fehlt... warum fragt er dann nicht einfach eure Eltern?“ - „Die geben ihn nichts dazu... als Miquel damals davon anfing haben sie ihm als Bedingung gestellt, wenn er das wirklich machen will, mit Schauspielern und keinen ordentlichen Beruf erlernen will, dann soll er es sich selbst finanzieren... ich mein.. wenn ihm vielleicht noch ein Paar Dollar fehlen würde, doch nicht wenn sie merken, dass er es freiwillig ausgegeben hat!“ Bella erhob sich und streckte sich. „Naja.. ich geh auf jeden Fall nicht mit ihm ins Kino! Ich hab so oder so was vor!“, sprach sie grinsend und betrat mit Lan das Gebäude.

Nach der Schule hatte Enrique Miquel stehen lassen mit den Worten: Du bist doch jetzt komplett bescheuert!, als er ihn von der Kinoidee erzählt hatte. So würde der Blonde eben allein gehen. „Hey!“, rief plötzlich Lan und rannte auf ihn zu. „Gältet die Einladung zum Kino noch?“, fragte er und lächelte den anderen an. Der Maquez ließ die Achseln zucken und grinste Lan einfach an. „Klaro!“ So machten sie sich auf den Weg zum Kino und Miquel ging vorher erstmal auf die Bank um sich $100 Dollar abzuheben. „Ist das nicht etwas viel für Kino?“, fragte Lan dann, als er Miquel musterte, dieser schüttelte aber den Kopf. „Nein.. davon kauf ich mir auch noch gleich Zugtickets!“, sprach er und nickte. Jetzt war der Jüngere neugierig. „Zugtickets? Wofür?“, fragte er und sah den anderen ungeduldig an. Wozu brauchte der Blonde Zugtickets? „Ich muss Freitag nach New York... und wenn ich da nicht hin komme, kann ich mir dir Acting Academy in die Haare schmieren!“ Immerhin würde Miquel bald seinen Abschluss haben und danach war geplant gewesen auf die Schule zu wechseln, doch alles war anderes gekommen als geplant. Der Blonde hatte einen Brief bekommen gehabt, den er natürlich erst am Vortag hatte lesen können, durch seine längere Abwesenheit von zu Hause nicht hatte eher lesen können und jetzt hatte man schon Mittwoch.
„Oh... und was machst du?“ - „Ich fahre.. was bleibt mir anderes übrig..?“ Der Ältere seufzte und musterte Lan. Er hatte sich viel zu sehr auf ihn fixiert gehabt und dabei fast das wichtigste aus den Augen verloren und zwar seinen Traum! Vielleicht hatte Lan recht, er sollte die Gefühle vergessen und ihn einfach nur als Freund sehen. „Ich komm mit nach New York!“, sprach Lan und nickte. „Ich hab kein Geld für ein weiteres Ticket!“, Miquel war sich ja nicht mal sicher ob die $100 reichen würden! „Für wen hältst du mich? Ich bezahle natürlich selbst! Und Kino lassen wir schön bleiben! Wir besorgen uns jetzt die Tickets. Es geht doch nicht an, dass du dir diese Chance entgehen lässt!“ Lan schnappte Miquels Hand und zog ihm zum Bahnhof. Er wusste, dass es irgendwie seine Schuld war, dass alles so knapp für den Marquez plötzlich kam und er wollte ihn helfen! Es einfach tun. Zumal, wenn Miquel seine Meinung nicht ändern würde – und irgendwie hoffte Lan, dass er es tat – wären sie ja jetzt so was wie Freunde!

Fortsetzung folgt...

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