Manchmal trügt der Schein
Fordernd drängte Mitch Lan zu seinem Bett, dass der Jünger ziemlich ins straucheln dabei geriet bemerkte er nur minder. Er war jetzt so nah daran sein Ziel endlich zu erreichen, dass er sich kaum noch zurück halten konnte. In seinem ganzen Inneren bebte die Vorfreude, den nichts war besser als eine Jungfrau.
Ein leises Schnurren verließ die Kehle Mitchs und er zog Lan zu einem Kuss zu sich. Er schmeckte den Alkohol jedoch keinen einzigen Skrupel. Dies war der einzige Weg, dass er den Kleineren haben konnte und das wusste er und hier auf der Party hatte er die beste Atmosphäre. Es war so laut, dass so oder so keiner etwas mitbekommen würde.
Grinsend ließ der Schwarzhaarige sich auf seinem Bett nieder und zog den Smith auf seinen Schoß. Er verstärkte den Kuss und räuberte fordernd dessen Mundhöhle. Seine Hände glitten forschend über den schmalen Rücken des Rothaarigen und pressten dessen Körper näher an den eigenen.
Lan keuchte auf und drückte Mitch von sich weg. „Luft!“, keuchte er und sah den Älteren verschleiert an. Alles wirkte so unecht und er selbst kam sich vor wie in Trance. Er konnte nicht richtig zuordnen auf was er sich eingelassen hatte als er mit Mitch in das Zimmer gegangen war, doch ihm gefiel es den Schwarzhaarigen zu küssen und das wollte er auch gleich wieder tun. Der Smith beugte sich nach vorn um die Lippen Mitchs zu erhaschen, doch dieser wich ihm aus.
„Nicht! Leg dich hin, Lan!“, raunte er ihm zu und drückte ihn zurück auf das weiche Bett. „Nischts unaschtendisches maschen!!“, wiederholte sich der Rothaarige wie schon ein paar Mal zuvor an diesen Abend und Mitch ließ genervt die Augen rollen. Wie konnte man nur so stur sein? Also wirklich! Er hätte ihm wohl noch einen Drink mehr geben sollen!
„Lass mich dir was gutes tun!“, raunte der Schwarzhaarige und schob Lan das Hemd nach oben. Er leckte ihn über die freigelegte Haut und der Kleiner begann zu schnurren. Mitch hingegen grinste, während seine Hand in seine Nachttischschublade glitt. Nach kurzem tasten zog er ein paar Handschellen heraus und schob die Schublade wieder zu. Den Jüngeren durch einen fordernden Kuss ablenkend kettete er ihn an die Stangen des Bettes fest, bevor er den Kuss löste und sich aufrichtete. Leicht herablassend blickte Mitch auf den angeketteten Lan unter ihm. Auch wenn er es wollen würde der Rothaarige würde jetzt nicht mehr loskommen! „Lass uns spielen!“, sagte er grinsend und zog sich das Shirt über den Kopf.
„Wasch? Nei'!! Nischt!“ Panisch begann Lan an den Handschellen zu ziehen. Seit wann waren die eigentlich da? Er hatte gar nicht bemerkt, dass er gefesselt worden war. Das ging nicht mit rechten Dingen zu, so viel war er sich sicher!! Fester zog er an den Handschellen, die ein metallisches Klirren von sich gaben. Er wollte hier weg, doch es war ihm nicht möglich.
Mitch ließ seine Hände über seinen Oberkörper gleiten und Lan begann zu zappeln. Der Welling sollte ihn nicht mehr anfassen! Es sollte seine Finger von ihm auf der Stelle! „LASCH DASCH!!“, schrie er, doch der Ältere ignorierte ihn. „ISCH SCHAGTE HÖ' AUFSCH!!“, schrie er erneut und erntete dieses Mal zumindest Mitchs Aufmerksamkeit. „Halt die Klappe!“, fauchte dieser und hielt Lan den Mund zu, als er erneut schreien wollte. Er hatte nicht mit ein berechnet wie nervig das sein würde dann hatte er eben nur eine Hand, damit kam er auch klar.
Panisch biss der Rothaarige in die Hand, die auf seinen Mund gepresst wurde und Mitch keuchte schmerzlich auf. „Kleine Ratte!“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen und hatte Lan aus einem Reflex heraus schon längst geohrfeigt.
Dieser lag nun starr auf dem Bett. Sein Kopf war zur Seite gedreht und seine Wange pochte schmerzlich. Hörbar schluckend brach er in Tränen auf. Warum war das nur so eskaliert? Warum war Mitch auf einmal so böse? Er verstand das nicht. Das überforderte sein durch Alkohol verrauchtes Bewusstsein. „Hö' aufsch.. bitte...“, murmelte er doch der Schwarzhaarige hatte wieder begonnen ihn zu ignorieren.
Forsch machte sich Mitch an Lans Gürtel zu schaffen. Die Gürtelschnalle klackte auf als er ihn öffnete. Ein grinsen lag auf seinen Lippen, er genoss die Situation mehr als nur sichtlich. Als er begann Lans Hose samt Shorts herunter zu ziehen begann der Kleinere wie am Spieß zu schreien. Lan wollte das er aufhörte und wiederholte das immer und immer wieder. Der Schwarzhaarige wurde langsam sauer. Diese kleine Jungfrau ging ihn so langsam gehörig gegen den strich. Kräftiger als zuvor schlug er ihm ins Gesicht. Wäre doch gelacht, wenn er nicht irgendwann Ruhe geben würde!!
Erschrocken fuhr Miquel zusammen. Am Ende des Gangs hatte er Lan schreien gehört! So schnell er konnte eilte er zu dem Raum. Er traute Mitch Welling nicht und so wie es aussah war das Misstrauen vollkommen berechtigt!
Mit voller Wucht rammte er die Tür auf und sah zum Bett auf dem Lan und Mitch sich befanden. Beide waren nackt und der Ältere der Beiden war gerade dabei sich in dem Jüngeren zu versenken, weswegen dieser sich noch mehr wand und lauter schrie.
„ER HAT NEIN GESAGT!!“, brüllte Miquel und zerrte Mitch von dem Jüngeren runter, der sich augenblicklich zusammen kauerte und noch mehr als so schon in Tränen ausbrach. „Verpiss dich, Marquez!!“, zischte der Schwarzhaarige und wollte zurück zum Bett als er schon Miquels Faust im Gesicht hatte. Dessen gesamter Körper stand unter Spannung. Wut und Zorn hatten die Überhand genommen und er begann einfach nur noch auf Mitch einzuprügeln. Er konnte sich einfach nicht zurück halten, nicht bei dem was dieser getan hatte. Zwar war der Kapitän des Footballteams größer als Miquel, doch dessen Schlägen war einfach nicht gewachsen. Der Spanier boxte schon seit seinem zwölften Lebensjahr und wusste genau wie er zuzuschlagen hatte, dass der Gegner zu Boden ging und auch wie er zuschlagen musste, dass ein ihm eigentlich überlegener Mann klein bei gab.
Als Mitch endgültig am Boden lag wand sich der Blonde Lan zu, der sich fest zusammen gekauert hatte. „Hey...“, flüsterte er und näherte sich dem Bett. Der Jüngere wimmerte leise und noch immer rannten die Tränen ihn unaufhörlich über die Wangen. „Lan.. ich bin es Miquel...“, fuhr der Spanier fort und öffnete erst einmal vorsichtig die Handschellen, die zum Glück auch ohne Schlüssel zu öffnen waren. „Es ist vorbei... Du kannst hier weg!“
Der Kleinere sah auf und schluchzte bitter. Er zitterte aus Leibes Kräften, wollte weg rennen und war zu gleich nicht im Stande sich zu bewegen. „Isch will weg!“, wimmerte Lan und krallte sich an seine Hose, die ihm in den Kniekehlen hing. „Ich bring dich nach Hause.“ - „NEI'! Nischt nasch Hausche! Nischt nasch Hausche!“ - „Okay.. okay.. ich bring dich zu mir, ja?!“ Lan nickte zögerlich und raffte sich die Hosen nach oben. Noch immer zitterte aber er war so unglaublich froh Miquel zu sehen. Er fiel dem Älteren in die Arme und klammerte sich in dessen Hemd. „Esch tu'mir Laid!“, nuschelte er und begann wieder zu weinen. Der Blonde konnte spüren, wie sein Hemd von Tränen getränkt wurde und strich Lan sanft über den Rücken, bevor er ihn hoch hob. „Das ist jetzt egal...“, flüsterte er und trug den Kleineren aus dem Zimmer, wobei er über Mitch stiegt, der keuchend am Boden lag.
Ungeduldig lief Camilo am Fuß der Treppe auf und ab. Er wartete auf seinen Cousin.. Wahrscheinlich würde dieser gleich ziemlich verstört hier auftauchen, weil er festgestellt hatte, dass er sich geirrt hatte, doch dafür war er dann da. Heute würde er Miquel klar machen und dieser würde seine [i]Gefühle[/i] die er ja angeblich für Smith hatte endlich in den Wind schießen!
Da tauchte Miquel auch schon auf, doch zu Camilos Unglück hatte er Lan bei sich, er trug ihn sogar auf den Armen. Angewidert verzog der Spanier sein Gesicht. Warum musste dieses kleine Flittchen ihn eigentlich dauernd in die Quere kommen? Langsam glaubte er wirklich er mache das mit Absicht!! „Hey! Alles okay?!“, heuchelte er als Miquel auf seiner Höher war, während er abwertend seinen Blick über Lan gleiten ließ, der sich wimmernd an den Ältesten klammerte und noch immer weinte. „Es könnte schlimmer sein.. Ich bring Lan hier weg, sorge dafür das irgendwann mal jemand schaut das Mitch nicht verblutet, ich glaub ich hab ihn das Nasenbein gebrochen, zumindest fühlt sich meine Faust danach an!“ Der Blonde küsste seien Cousin kurz auf die Wange bevor er mit Lan auf den Armen das Haus verließ. Irritiert sah Camilo ihn nach. Das musste er sich alles noch mal erklären lassen!! Schulter zuckend wand er sich ab und stürzte sich ins Getümmel, jetzt musste er erst einmal etwas gegen seinen Frust tun!!“
„Ja und wenn ich es dann wirklich geschafft habe meine Traum zu erfüllen, werde ich irgendwann die Straße langgehen und mein Fans werden sich um einen Autogramm von mir reißen!“, erzählte Miquel und schloss die Wohnungstür auf. Seit dem sie das Haus von Mitch verlassen hatten redete er auf den Jüngeren ein um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er hatte ihm auf den ganzen Weg von seinen Traum Schauspieler zu werden erzählt und auch wie er sich das vorstellte und was er dafür alles tat. Es hatte zumindest so weit geholfen das Lan nicht mehr weinte. Er schien ihn einfach nur still schweigend zuzuhören, vielleicht stand er aber auch einfach nur unter Schock. Miquel konnte es nicht wirklich einschätzen. „Madre? Padre?! Enrique? Jemand da?“, rief Miquel und lauschte, doch die Wohnung schien wie leer gefegt zu sein. Wo war seine Familie wenn man sie einmal brauchte?! Murrend ging er mit Lan ins Wohnzimmer und ließ sich mit den Jüngeren auf dem Schoß auf der weichen Couch nieder.
„Magst du etwas trinken?“, fragte er den Rothaarigen, der nur den Kopf schüttelte. Noch immer war Lan betrunken und kam sich vor als würde er das alles nur so nebenbei mitbekommen, als wäre er gar nicht richtig da. „Du redescht fiehl!“, murmelte er und sah Miquel das erste Mal seit dem Vorfall richtig an. Er war so ungeheuerlich froh, dass der Blondschopf ihm geholfen hatte und sich dann auch noch so lieb um ihn kümmerte. Lan verstand ihn nicht. Warum machte er das? Er war es doch gewesen den Lan noch vor ein paar Stunden vollkommen bloßgestellt hatte!! Er war es doch gewesen, den er hier eine Lektion erteilen wollte! Doch zum Schluss sah es wohl so aus als hätte er, Lan Smith, hier als einziger eine richtige Lektion bekommen. Er konnte nicht fassen, dass das passiert war. Mitch war doch so ein guter Kerl gewesen! Immer zuvorkommend und nett! Klar hatte er schon immer seien Finger überall gehabt, doch Lan hätte nie gedacht, dass er soweit gehen würde!! Wieder begann der Jüngere zu weinen und klammerte sich wieder fest an Miquel, der ihm schweigend über den Rücken strich. Es tat so unglaublich gut in dieser Situation nicht allein zu sein! Vielleicht hatte er sich ja in Miquel getäuscht? Er konnte es nicht sagen. Mit den Kopf voller Gedanken schlief Lan schließlich an Miquel geklammert ein, dieser jedoch blieb so lang es ihm möglich war wach und wachte über den Kleineren, ganz so als würde er befürchten, dass Mitch gleich wieder auftauchen und es von neuem versuchen würde.
Als Miquel am nächsten Morgen die Augen aufschlug, stellte er fest, dass er immer noch auf der Couch war, nur lag er mittlerweile. Er ließ seinen Blick schweifen und entdeckte Lan, der fest schlafend auf seiner Brust lag und eine Decke. Jemand hatte sie wohl zu gedeckt, zumindest hatte es den Anschein.
„Buenos días, mi hijo.“, hauchte eine sanfte weibliche Stimme und Miquel sah auf. „Madre..“, murmelte er und vermied es sich aufzusetzen um Lan nicht zu wecken. „Gibt es da etwas was ich wissen sollte?!“, fragte sie leise und deutete auf Lan, den Jungen der ihr so sehr ans Herz gewachsen war, wie als wäre er ihr eigener Sohn. Sie wusste das ihr Mittlerer bis über beide Ohren in den Rothaarigen verliebt war. Miquel machte kein Geheimnis daraus und sie selbst hatte auch schon ein paar Mal mit bekommen wie er um den Jüngeren geworben hatte, aber auch wie er zurückgewiesen worden war um so mehr hatte es sie überrascht die Beiden schlafend, so eng aneinander geschmiegt, auf der Couch vorzufinden, als sie mit ihren Mann nach Hause gekommen war.
Miquel seufzte enttäuscht bevor er sie mit einer Spur Trauer in den Augen ansah. „Nein..“, meinte er flüsternd. „Es ist nicht das wo nach es aussieht. Ich hab ihn gestern nur nach einen Vorfall mit Mitch nach Hause bringen wollen, aber da wollte er nicht hin.. also bin ich mit ihn hier her.“ - „Verstehe...“, meinte Juanita, wie Miquels Mutter mit Vornamen hieß und nickt schließlich. Sie hätte es ihrem Sohn wirklich gegönnt und war auch der Meinung, dass Miquel Lan ziemlich gut tun würde. Aber wenn es nicht so war konnte man die Kinderchen auch nicht dazu zwingen, auch wenn sie das eigentlich gern tun würde. „Ich habe Frühstück gemacht! Wenn er wach ist könnt ihr essen!“ - „Gracias!“, antwortete Miquel und lächelte seine Mutter an, die daraufhin das Wohnzimmer verließ. Miquel hatte eine besondere Beziehung zu seiner harten und gerechten aber vor allem liebevollen Mutter. Sie war die einzige Frau in seinen Leben, die er wirklich an sich heran ließ, auch wenn er ihr gerne widersprach, sich mit ihr anlegte oder stritt. Zwar war sie es letztendlich die immer am längeren Hebel saß und gewann, aber zumindest konnte Miquel so von sich behaupten sich nicht habe unter buttern zu lassen.
Noch leicht benommen schlug Lan seine Augen auf. Sein Schädel brummte und alles tat ihn weh. Instinktiv kuschelte er sich an die Wärmequelle unter ihm als er versuchte auszumachen wo er war. Sein Blick viel auf Miquel, der gedankenverloren zur Wohnzimmertür sah. Erst jetzt viel Lan auf, dass er auf dem Spanier lag und das er sich an ihn gekuschelt hatte. Er konnte es nicht fassen!! Dieser widerliche Kerl hatte sich an ihn ran gemacht während er selbst betrunken war! Und das nach der Bloßstellung! Wie nötig konnte man es denn haben? Knurrend holte der Rothaarige aus und ohrfeigte Miquel, der daraufhin bemerkte, dass der Jüngere wach war und mehr als nur offensichtlich die Welt nicht mehr verstand. „Du widerlicher Schleimscheißer!!“, zischte Lan und er kletterte von dem Älteren runter. Erschrocken keuchte er auf, als seine Beine den Boden berührten und ein heftiger Schmerz seinen ganzen Körper durch fuhr. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? „DU PERVERSES SCHWEIN!!“, schrie Lan, schlug noch mal auf den noch immer auf der Couch liegenden Miquel ein und verließ eilig das Wohnzimmer und dann die Wohnung. Er war so unglaublich in rage! Wie konnte dieser Hohlkopf es nur wagen!?
Irritiert blickte Miquel Lan nach. Was war denn in den gefahren? Erinnerte er sich etwa nicht mehr an den vorherigen Abend? Das könnte möglich sein, zumindest würde es seine Reaktion erklären. Der Blonde seufzte. Jetzt hatte er Lan wörtlich und im übertragenen Sinne den Arsch gerettet und erntete dafür nur noch mehr Verachtung von ihm, den Jungen dem sein Herz gehörte. Das war doch alles nur ein schlechter Scherz oder? Langsam glaubte er, dass er sich hier in etwas verrannt hatte und eigentlich hatte Lan ihm am Tag zu vor, vor der ganzen Eskalation der Dinge, ja, schon ziemlich plausibel gemacht was er eigentlich von ihm und seinen Gefühlen hielt. Der Blonde wusste nicht was er machen sollte. Vielleicht sollte er Lan nach und ihm die ganze Sache versuchen zu erklären, doch glauben würde er ihm sicher kein Wort.
Seufzend ging Miquel in die Küche und setzte sich an den Frühstückstisch. Seine Mutter sah ihn nachdenklich an, doch Miquel wank nur ab. Er wollte jetzt nicht über die Sache reden. Er musste erst einmal selbst darauf klarkommen, was da eben passiert war. Lustlos trank Miquel von dem für ihn gemachten Kakao und fragte sich, ob Lan sich wohl jemals an die Geschehnisse erinnern würde. Er bezweifelte es. Vielleicht sollte er doch mit ihm reden? Miquel benickte seinen Gedanken, das hieß natürlich nur unter der Voraussetzung Lan hörte ihm auch zu.
(Fortsetzung folgt...)
Fordernd drängte Mitch Lan zu seinem Bett, dass der Jünger ziemlich ins straucheln dabei geriet bemerkte er nur minder. Er war jetzt so nah daran sein Ziel endlich zu erreichen, dass er sich kaum noch zurück halten konnte. In seinem ganzen Inneren bebte die Vorfreude, den nichts war besser als eine Jungfrau.
Ein leises Schnurren verließ die Kehle Mitchs und er zog Lan zu einem Kuss zu sich. Er schmeckte den Alkohol jedoch keinen einzigen Skrupel. Dies war der einzige Weg, dass er den Kleineren haben konnte und das wusste er und hier auf der Party hatte er die beste Atmosphäre. Es war so laut, dass so oder so keiner etwas mitbekommen würde.
Grinsend ließ der Schwarzhaarige sich auf seinem Bett nieder und zog den Smith auf seinen Schoß. Er verstärkte den Kuss und räuberte fordernd dessen Mundhöhle. Seine Hände glitten forschend über den schmalen Rücken des Rothaarigen und pressten dessen Körper näher an den eigenen.
Lan keuchte auf und drückte Mitch von sich weg. „Luft!“, keuchte er und sah den Älteren verschleiert an. Alles wirkte so unecht und er selbst kam sich vor wie in Trance. Er konnte nicht richtig zuordnen auf was er sich eingelassen hatte als er mit Mitch in das Zimmer gegangen war, doch ihm gefiel es den Schwarzhaarigen zu küssen und das wollte er auch gleich wieder tun. Der Smith beugte sich nach vorn um die Lippen Mitchs zu erhaschen, doch dieser wich ihm aus.
„Nicht! Leg dich hin, Lan!“, raunte er ihm zu und drückte ihn zurück auf das weiche Bett. „Nischts unaschtendisches maschen!!“, wiederholte sich der Rothaarige wie schon ein paar Mal zuvor an diesen Abend und Mitch ließ genervt die Augen rollen. Wie konnte man nur so stur sein? Also wirklich! Er hätte ihm wohl noch einen Drink mehr geben sollen!
„Lass mich dir was gutes tun!“, raunte der Schwarzhaarige und schob Lan das Hemd nach oben. Er leckte ihn über die freigelegte Haut und der Kleiner begann zu schnurren. Mitch hingegen grinste, während seine Hand in seine Nachttischschublade glitt. Nach kurzem tasten zog er ein paar Handschellen heraus und schob die Schublade wieder zu. Den Jüngeren durch einen fordernden Kuss ablenkend kettete er ihn an die Stangen des Bettes fest, bevor er den Kuss löste und sich aufrichtete. Leicht herablassend blickte Mitch auf den angeketteten Lan unter ihm. Auch wenn er es wollen würde der Rothaarige würde jetzt nicht mehr loskommen! „Lass uns spielen!“, sagte er grinsend und zog sich das Shirt über den Kopf.
„Wasch? Nei'!! Nischt!“ Panisch begann Lan an den Handschellen zu ziehen. Seit wann waren die eigentlich da? Er hatte gar nicht bemerkt, dass er gefesselt worden war. Das ging nicht mit rechten Dingen zu, so viel war er sich sicher!! Fester zog er an den Handschellen, die ein metallisches Klirren von sich gaben. Er wollte hier weg, doch es war ihm nicht möglich.
Mitch ließ seine Hände über seinen Oberkörper gleiten und Lan begann zu zappeln. Der Welling sollte ihn nicht mehr anfassen! Es sollte seine Finger von ihm auf der Stelle! „LASCH DASCH!!“, schrie er, doch der Ältere ignorierte ihn. „ISCH SCHAGTE HÖ' AUFSCH!!“, schrie er erneut und erntete dieses Mal zumindest Mitchs Aufmerksamkeit. „Halt die Klappe!“, fauchte dieser und hielt Lan den Mund zu, als er erneut schreien wollte. Er hatte nicht mit ein berechnet wie nervig das sein würde dann hatte er eben nur eine Hand, damit kam er auch klar.
Panisch biss der Rothaarige in die Hand, die auf seinen Mund gepresst wurde und Mitch keuchte schmerzlich auf. „Kleine Ratte!“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen und hatte Lan aus einem Reflex heraus schon längst geohrfeigt.
Dieser lag nun starr auf dem Bett. Sein Kopf war zur Seite gedreht und seine Wange pochte schmerzlich. Hörbar schluckend brach er in Tränen auf. Warum war das nur so eskaliert? Warum war Mitch auf einmal so böse? Er verstand das nicht. Das überforderte sein durch Alkohol verrauchtes Bewusstsein. „Hö' aufsch.. bitte...“, murmelte er doch der Schwarzhaarige hatte wieder begonnen ihn zu ignorieren.
Forsch machte sich Mitch an Lans Gürtel zu schaffen. Die Gürtelschnalle klackte auf als er ihn öffnete. Ein grinsen lag auf seinen Lippen, er genoss die Situation mehr als nur sichtlich. Als er begann Lans Hose samt Shorts herunter zu ziehen begann der Kleinere wie am Spieß zu schreien. Lan wollte das er aufhörte und wiederholte das immer und immer wieder. Der Schwarzhaarige wurde langsam sauer. Diese kleine Jungfrau ging ihn so langsam gehörig gegen den strich. Kräftiger als zuvor schlug er ihm ins Gesicht. Wäre doch gelacht, wenn er nicht irgendwann Ruhe geben würde!!
Erschrocken fuhr Miquel zusammen. Am Ende des Gangs hatte er Lan schreien gehört! So schnell er konnte eilte er zu dem Raum. Er traute Mitch Welling nicht und so wie es aussah war das Misstrauen vollkommen berechtigt!
Mit voller Wucht rammte er die Tür auf und sah zum Bett auf dem Lan und Mitch sich befanden. Beide waren nackt und der Ältere der Beiden war gerade dabei sich in dem Jüngeren zu versenken, weswegen dieser sich noch mehr wand und lauter schrie.
„ER HAT NEIN GESAGT!!“, brüllte Miquel und zerrte Mitch von dem Jüngeren runter, der sich augenblicklich zusammen kauerte und noch mehr als so schon in Tränen ausbrach. „Verpiss dich, Marquez!!“, zischte der Schwarzhaarige und wollte zurück zum Bett als er schon Miquels Faust im Gesicht hatte. Dessen gesamter Körper stand unter Spannung. Wut und Zorn hatten die Überhand genommen und er begann einfach nur noch auf Mitch einzuprügeln. Er konnte sich einfach nicht zurück halten, nicht bei dem was dieser getan hatte. Zwar war der Kapitän des Footballteams größer als Miquel, doch dessen Schlägen war einfach nicht gewachsen. Der Spanier boxte schon seit seinem zwölften Lebensjahr und wusste genau wie er zuzuschlagen hatte, dass der Gegner zu Boden ging und auch wie er zuschlagen musste, dass ein ihm eigentlich überlegener Mann klein bei gab.
Als Mitch endgültig am Boden lag wand sich der Blonde Lan zu, der sich fest zusammen gekauert hatte. „Hey...“, flüsterte er und näherte sich dem Bett. Der Jüngere wimmerte leise und noch immer rannten die Tränen ihn unaufhörlich über die Wangen. „Lan.. ich bin es Miquel...“, fuhr der Spanier fort und öffnete erst einmal vorsichtig die Handschellen, die zum Glück auch ohne Schlüssel zu öffnen waren. „Es ist vorbei... Du kannst hier weg!“
Der Kleinere sah auf und schluchzte bitter. Er zitterte aus Leibes Kräften, wollte weg rennen und war zu gleich nicht im Stande sich zu bewegen. „Isch will weg!“, wimmerte Lan und krallte sich an seine Hose, die ihm in den Kniekehlen hing. „Ich bring dich nach Hause.“ - „NEI'! Nischt nasch Hausche! Nischt nasch Hausche!“ - „Okay.. okay.. ich bring dich zu mir, ja?!“ Lan nickte zögerlich und raffte sich die Hosen nach oben. Noch immer zitterte aber er war so unglaublich froh Miquel zu sehen. Er fiel dem Älteren in die Arme und klammerte sich in dessen Hemd. „Esch tu'mir Laid!“, nuschelte er und begann wieder zu weinen. Der Blonde konnte spüren, wie sein Hemd von Tränen getränkt wurde und strich Lan sanft über den Rücken, bevor er ihn hoch hob. „Das ist jetzt egal...“, flüsterte er und trug den Kleineren aus dem Zimmer, wobei er über Mitch stiegt, der keuchend am Boden lag.
Ungeduldig lief Camilo am Fuß der Treppe auf und ab. Er wartete auf seinen Cousin.. Wahrscheinlich würde dieser gleich ziemlich verstört hier auftauchen, weil er festgestellt hatte, dass er sich geirrt hatte, doch dafür war er dann da. Heute würde er Miquel klar machen und dieser würde seine [i]Gefühle[/i] die er ja angeblich für Smith hatte endlich in den Wind schießen!
Da tauchte Miquel auch schon auf, doch zu Camilos Unglück hatte er Lan bei sich, er trug ihn sogar auf den Armen. Angewidert verzog der Spanier sein Gesicht. Warum musste dieses kleine Flittchen ihn eigentlich dauernd in die Quere kommen? Langsam glaubte er wirklich er mache das mit Absicht!! „Hey! Alles okay?!“, heuchelte er als Miquel auf seiner Höher war, während er abwertend seinen Blick über Lan gleiten ließ, der sich wimmernd an den Ältesten klammerte und noch immer weinte. „Es könnte schlimmer sein.. Ich bring Lan hier weg, sorge dafür das irgendwann mal jemand schaut das Mitch nicht verblutet, ich glaub ich hab ihn das Nasenbein gebrochen, zumindest fühlt sich meine Faust danach an!“ Der Blonde küsste seien Cousin kurz auf die Wange bevor er mit Lan auf den Armen das Haus verließ. Irritiert sah Camilo ihn nach. Das musste er sich alles noch mal erklären lassen!! Schulter zuckend wand er sich ab und stürzte sich ins Getümmel, jetzt musste er erst einmal etwas gegen seinen Frust tun!!“
„Ja und wenn ich es dann wirklich geschafft habe meine Traum zu erfüllen, werde ich irgendwann die Straße langgehen und mein Fans werden sich um einen Autogramm von mir reißen!“, erzählte Miquel und schloss die Wohnungstür auf. Seit dem sie das Haus von Mitch verlassen hatten redete er auf den Jüngeren ein um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er hatte ihm auf den ganzen Weg von seinen Traum Schauspieler zu werden erzählt und auch wie er sich das vorstellte und was er dafür alles tat. Es hatte zumindest so weit geholfen das Lan nicht mehr weinte. Er schien ihn einfach nur still schweigend zuzuhören, vielleicht stand er aber auch einfach nur unter Schock. Miquel konnte es nicht wirklich einschätzen. „Madre? Padre?! Enrique? Jemand da?“, rief Miquel und lauschte, doch die Wohnung schien wie leer gefegt zu sein. Wo war seine Familie wenn man sie einmal brauchte?! Murrend ging er mit Lan ins Wohnzimmer und ließ sich mit den Jüngeren auf dem Schoß auf der weichen Couch nieder.
„Magst du etwas trinken?“, fragte er den Rothaarigen, der nur den Kopf schüttelte. Noch immer war Lan betrunken und kam sich vor als würde er das alles nur so nebenbei mitbekommen, als wäre er gar nicht richtig da. „Du redescht fiehl!“, murmelte er und sah Miquel das erste Mal seit dem Vorfall richtig an. Er war so ungeheuerlich froh, dass der Blondschopf ihm geholfen hatte und sich dann auch noch so lieb um ihn kümmerte. Lan verstand ihn nicht. Warum machte er das? Er war es doch gewesen den Lan noch vor ein paar Stunden vollkommen bloßgestellt hatte!! Er war es doch gewesen, den er hier eine Lektion erteilen wollte! Doch zum Schluss sah es wohl so aus als hätte er, Lan Smith, hier als einziger eine richtige Lektion bekommen. Er konnte nicht fassen, dass das passiert war. Mitch war doch so ein guter Kerl gewesen! Immer zuvorkommend und nett! Klar hatte er schon immer seien Finger überall gehabt, doch Lan hätte nie gedacht, dass er soweit gehen würde!! Wieder begann der Jüngere zu weinen und klammerte sich wieder fest an Miquel, der ihm schweigend über den Rücken strich. Es tat so unglaublich gut in dieser Situation nicht allein zu sein! Vielleicht hatte er sich ja in Miquel getäuscht? Er konnte es nicht sagen. Mit den Kopf voller Gedanken schlief Lan schließlich an Miquel geklammert ein, dieser jedoch blieb so lang es ihm möglich war wach und wachte über den Kleineren, ganz so als würde er befürchten, dass Mitch gleich wieder auftauchen und es von neuem versuchen würde.
Als Miquel am nächsten Morgen die Augen aufschlug, stellte er fest, dass er immer noch auf der Couch war, nur lag er mittlerweile. Er ließ seinen Blick schweifen und entdeckte Lan, der fest schlafend auf seiner Brust lag und eine Decke. Jemand hatte sie wohl zu gedeckt, zumindest hatte es den Anschein.
„Buenos días, mi hijo.“, hauchte eine sanfte weibliche Stimme und Miquel sah auf. „Madre..“, murmelte er und vermied es sich aufzusetzen um Lan nicht zu wecken. „Gibt es da etwas was ich wissen sollte?!“, fragte sie leise und deutete auf Lan, den Jungen der ihr so sehr ans Herz gewachsen war, wie als wäre er ihr eigener Sohn. Sie wusste das ihr Mittlerer bis über beide Ohren in den Rothaarigen verliebt war. Miquel machte kein Geheimnis daraus und sie selbst hatte auch schon ein paar Mal mit bekommen wie er um den Jüngeren geworben hatte, aber auch wie er zurückgewiesen worden war um so mehr hatte es sie überrascht die Beiden schlafend, so eng aneinander geschmiegt, auf der Couch vorzufinden, als sie mit ihren Mann nach Hause gekommen war.
Miquel seufzte enttäuscht bevor er sie mit einer Spur Trauer in den Augen ansah. „Nein..“, meinte er flüsternd. „Es ist nicht das wo nach es aussieht. Ich hab ihn gestern nur nach einen Vorfall mit Mitch nach Hause bringen wollen, aber da wollte er nicht hin.. also bin ich mit ihn hier her.“ - „Verstehe...“, meinte Juanita, wie Miquels Mutter mit Vornamen hieß und nickt schließlich. Sie hätte es ihrem Sohn wirklich gegönnt und war auch der Meinung, dass Miquel Lan ziemlich gut tun würde. Aber wenn es nicht so war konnte man die Kinderchen auch nicht dazu zwingen, auch wenn sie das eigentlich gern tun würde. „Ich habe Frühstück gemacht! Wenn er wach ist könnt ihr essen!“ - „Gracias!“, antwortete Miquel und lächelte seine Mutter an, die daraufhin das Wohnzimmer verließ. Miquel hatte eine besondere Beziehung zu seiner harten und gerechten aber vor allem liebevollen Mutter. Sie war die einzige Frau in seinen Leben, die er wirklich an sich heran ließ, auch wenn er ihr gerne widersprach, sich mit ihr anlegte oder stritt. Zwar war sie es letztendlich die immer am längeren Hebel saß und gewann, aber zumindest konnte Miquel so von sich behaupten sich nicht habe unter buttern zu lassen.
Noch leicht benommen schlug Lan seine Augen auf. Sein Schädel brummte und alles tat ihn weh. Instinktiv kuschelte er sich an die Wärmequelle unter ihm als er versuchte auszumachen wo er war. Sein Blick viel auf Miquel, der gedankenverloren zur Wohnzimmertür sah. Erst jetzt viel Lan auf, dass er auf dem Spanier lag und das er sich an ihn gekuschelt hatte. Er konnte es nicht fassen!! Dieser widerliche Kerl hatte sich an ihn ran gemacht während er selbst betrunken war! Und das nach der Bloßstellung! Wie nötig konnte man es denn haben? Knurrend holte der Rothaarige aus und ohrfeigte Miquel, der daraufhin bemerkte, dass der Jüngere wach war und mehr als nur offensichtlich die Welt nicht mehr verstand. „Du widerlicher Schleimscheißer!!“, zischte Lan und er kletterte von dem Älteren runter. Erschrocken keuchte er auf, als seine Beine den Boden berührten und ein heftiger Schmerz seinen ganzen Körper durch fuhr. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? „DU PERVERSES SCHWEIN!!“, schrie Lan, schlug noch mal auf den noch immer auf der Couch liegenden Miquel ein und verließ eilig das Wohnzimmer und dann die Wohnung. Er war so unglaublich in rage! Wie konnte dieser Hohlkopf es nur wagen!?
Irritiert blickte Miquel Lan nach. Was war denn in den gefahren? Erinnerte er sich etwa nicht mehr an den vorherigen Abend? Das könnte möglich sein, zumindest würde es seine Reaktion erklären. Der Blonde seufzte. Jetzt hatte er Lan wörtlich und im übertragenen Sinne den Arsch gerettet und erntete dafür nur noch mehr Verachtung von ihm, den Jungen dem sein Herz gehörte. Das war doch alles nur ein schlechter Scherz oder? Langsam glaubte er, dass er sich hier in etwas verrannt hatte und eigentlich hatte Lan ihm am Tag zu vor, vor der ganzen Eskalation der Dinge, ja, schon ziemlich plausibel gemacht was er eigentlich von ihm und seinen Gefühlen hielt. Der Blonde wusste nicht was er machen sollte. Vielleicht sollte er Lan nach und ihm die ganze Sache versuchen zu erklären, doch glauben würde er ihm sicher kein Wort.
Seufzend ging Miquel in die Küche und setzte sich an den Frühstückstisch. Seine Mutter sah ihn nachdenklich an, doch Miquel wank nur ab. Er wollte jetzt nicht über die Sache reden. Er musste erst einmal selbst darauf klarkommen, was da eben passiert war. Lustlos trank Miquel von dem für ihn gemachten Kakao und fragte sich, ob Lan sich wohl jemals an die Geschehnisse erinnern würde. Er bezweifelte es. Vielleicht sollte er doch mit ihm reden? Miquel benickte seinen Gedanken, das hieß natürlich nur unter der Voraussetzung Lan hörte ihm auch zu.
(Fortsetzung folgt...)