yamioscuridad: (Miquel&Lan)
Lektionen in Sachen Liebe

„Dann.. lass mich dich wenigstens etwas massieren, ja?! Immerhin bist du sicher völlig verspannt nicht? Ich weiß doch wie sich Stress bei dir ausübt!“, sagte der Schwarzhaarige und musterte Miquel. Dieser hob nachdenklich eine seiner Augenbrauen und nickte schließlich. „Aber nur massieren!“, entgegnete der Ältere und Camilo nickte. Er kletterte hinter den Blonden und ließ sich breitbeinig hinter ihn nieder. Sanft schloss er seine Hände um die muskulösen Schultern und begann seinen Cousin sanft zu massieren. Immer mehr Druck begann er auf diese Auszuüben und verstärkte seine Berührungen so sehr, bis der gewünschte Effekt, ein Schnurren Miquels, zuhören war.
Zufrieden grinste Camilo, zumindest wusste er sehr gut, wie der Blonde auf Berührungen reagierte und damit war der Rest auch ein Kinderspiel. Eine halbe Stunde massierte er Miquel, bis er sich schließlich vorbeugte und dessen Nacken küsste. Genüsslich schnurrend legte der Blonde seinen Kopf auf seine Brust, damit Camilo mehr Spielraum hatte. Er liebte solche Berührungen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte im inneren war er eine Schmusekatze und dummerweise wusste Camilo das und schien es gerade vollkommen auszunutzen.

„Hey!“, murmelte Miquel. „Wir hatten eine Abmachung.“ - „Ich weiß!“, säuselte der Schwarzhaarige und küsste weiter den Nacken des Älteren. „Aber wir hatten keine Zeit Lebewohl zusagen. Also meinst du nicht einmal ist noch drin?!“, raunte er gegen den Hals des ihm schon fast verfallenen, der vehement den Kopf zu schütteln begann.  „Nein. Das wäre nicht rechtens!“ - „Du betrügst doch keinen, kleines Dummchen. Du bist nur verliebt!“ Camilo griff nach vorn und drehte Miquels Kopf zu ihm. Vorsichtig beugte er sich über die Schulter des Blonden und benetzte seine Lippen mit einen sanften Kuss. „Nur dieses eine Mal!“, hauchte er dagegen und Miquel schluckte.
Er kannte die Regeln des Deals in und auswendig und egal wie viel er im Moment für Lan empfand er war immer noch ein Mann und Camilo hatte eindeutig die richtigen Knöpfe gedrückt um ihn in Stimmung zubringen. Der Blonde rang mit sich selbst. Sollte er es tun? Nur dieses eine Mal? Doch wenn er es tat waren dann seine Gefühle für Lan aufrichtig? Gab er ihn damit denn nicht dann sogar auf? Fragen über Fragen durchwanderten Miquels Kopf und je mehr er darüber nachdachte desto absonderlicher wurden diese. Sein Kopf begann förmlich zu rauchen, als er für sich eine Entscheidung traf. „Ich kann nicht Camilo!“
Genervt atmete der Schwarzhaarige aus und erhob sich. „Du bist wirklich so dumm, wie alle immer sagen!“, zischte er und griff nach seinen Sachen. „Nur damit du es weist du wirst Smith nie bekommen! Und wenn du dich auf den Kopf stellst und im Dreieck springst!! Und wage es dir dann ja nicht zu mir an gekrochen zu kommen!! Ich hab es nicht nötig dein Platzfüller zu sein!! Schönen Tag noch, Miquel!“, fauchte Camilo ihn an und zischte aus der Wohnung. Seufzend ließ sich Miquel zurück auf die Liege gleiten. Es war zu spät irgendwelche Zweifel zu hegen, er hatte sich entschieden. Zwar für einen Jungen, der nichts von ihm wissen wollte, aber er hatte sich entschieden.

„Mitch ist so toll!!“, säuselte der Rothaarige und hackte sich bei Isabella unter. „Er hat mich zu seiner Geburtstagsfeier nächste Woche eingeladen!“ - „Ja, dich und den Rest der Schule!“, antwortete die Marquez lachend und der Jüngere zog einen Schmollmund. „Musst du mir jede Vorfreude zerstören?!“, fragte er quengelnd und betrat die Wohnung der Marquez. Isabella begann zu lachen und ging weiter in die Küche. Lan, der selbst auch zu lachen angefangen hatte folgte ihr, als sein Blick auf den Balkon fiel. Bellas Bruder Miquel lag auf einem Sonnenstuhl und kaute nachdenklich auf den Bügel seiner Sonnenbrille herum. Lan begann zu grinsen und näherte sich dem Balkon. „Hallo, fremder!“, säuselte er und beobachtete wie Miquel zusammen fuhr. Kichernd näherte er sich dem Blondschopf und ließ sich auf dem Rand der freien Liege nieder. Unwillkürlich musterte er den Oberkörper Miquels und er musste schon sagen, wirklich nicht von schlechten Eltern, aber irgendwie wunderte es ihn nicht. Die ganze Familie Marquez strahlte einfach nur Schönheit aus, es stimmte wohl, dass so was in den Genen lag.
„Hey!“, antwortete der Ältere mit einer Spur von Überraschung. Er hatte alles erwartet nur nicht, dass Lan sich zu ihm gesellen würde und ihn dann auch noch Ansprach. „Na, sonnst du dich!?“, raunte er dem Blonden zu, der nickte. „Ja, ist auch wirklich schönes Wetter nicht? Sag kennst du Mitch Welling? Den Kapitän des Footballteams?“ - „Teils!?“, antwortete Miquel und schob die Augenbrauen zusammen. Worauf wollte der Jüngere hinaus? Welling, das war der Typ auf dessen Schoß Lan in der Mittagspause gesessen hatte, er hatte Camilo gefragt gehabt, wer das gewesen war. 
„Er gibt eine Geburtstags Party und hast du Lust mit mir hinzugehen?!“ - „Eh.. ja klar! Gern!“ - „Schön!“, antwortete Lan und erhob sich. „Wir sehen uns dann dort!“ Er zwinkerte den Marquez zu bevor er sich zu dessen Schwester begab, wo er in lachen ausbrach.
„Was ist?!“, fragte diese und musterte ihren besten Freund. „Ach nichts, ich finde nur gerade Spaß an deinen Bruder. Du glaubst nicht wie Dumm er ist!“ - „Was hast du gemacht!?“, skeptisch zog Isabella eine Augenbraue in die Luft und sprach so lang auf Lan ein bis dieser ihr mitteilte was er vorhatte. 
„Du willst Miquel auflaufen lassen? Das ist aber nicht nett! Was hat er dir getan?!“ - „Nichts! Ich finde das nur witzig! So blauäugig wie er ist!“ - „Na dann.“, war Bellas knappe Antwort, die nicht die war auf die der Smith gehofft hatte. „Was ist los mit dir? Sonst bist du bei so etwas immer sofort Feuer und Flamme!“ - „Sonst geht es bei so was auch nie um meinen Bruder! Ich kann zwar nicht glauben das ich das sage, aber er hat das nicht verdient!“ Etwas mitleidiges lag in Isabellas Blick und Lan konnte es nicht einordnen. Er wollte auch nicht danach fragen, was ging ihn Miquel Marquez an? Gar nichts! Dieser naive Kerl hatte eine Lektion in Sachen Liebe verdient!

Es war am letzten Wochenendes des Augusts an dem Mitch seinen sechzehnten Geburtstag feierte. Die ganze Schule war eingeladen und jeder der kam hatte so seine eigenen Ziele. Einige wollten die Person ihres Herzens endlich ansprechen, andere hofften, das es Alkohol geben würde und wieder andere wollten nur Feiern. Lan hatte zwei Ziele. Mitch näher zu kommen und Miquel so richtig ein aus zu wischen. In den letzten Tagen hatte er dem Marquez sehr offensichtlich Hoffnungen eingepflanzt und er konnte es kaum erwarten diese wie eine Seifenblase platzen zu lassen, mit einen richtig lauten Knall!

Nervös betrat Miquel die Party. Er verstand Lans plötzlichen Sinneswandel noch immer nicht und seine Schwester schwieg darüber, egal wie oft er sie auch gefragt hatte. Miquel wusste nicht was er denken sollte, aber zum anderen freute er sich unglaublich darüber! Nervös blickten seine Saphire über die geladenen Gäste als er Lans Rotschopf bei seiner Schwester an der provisorischen Bar erblicken konnte. Schnell kämpft er sich durch die Menge und kam neben den Beiden zum stehen. „Hey!“, sagte er und nickte beiden zu. Auf Lans Lippen legte sich ein überlegenes grinsen, doch er versucht es so sehr wie er konnte zu unterdrücken. „Hey, Miquel!“, raunte er dem Blonden zu und zwinkerte. Das Herz des Blonden schlug höher. Er konnte nicht in Worte fassen, wie sehr er sich in den Jüngeren verliebt hatte. Solche Gefühle hatte er schon seit Jahren nicht mehr gefühlt, nein, sie waren so gar stärker als diese, die er bis jetzt jemals gefühlt hatte. Miquel war sich eigentlich sicher gewesen, dass er nie wieder so fühlen würde, doch dann kam Lan. Vielleicht ging er auch zu blauäugig an die Sache heran, aber er war nicht der Typ der Chancen verstreichen ließ und nicht für die Sachen kämpfte, die er wollte!
Kopfschüttelnd wand sich Isabella ab und verschwand in die Menge. Lan stöhnte genervt auf und Miquel schaute verwirrt hin und her. „Was hat sie?!“ - „Ich vermute einfach nur ihre Tage!“, murrte Lan und sah ihr weiter hin nach. Er verstand seine beste Freundin nicht. Was war ihr Problem? Nur weil Miquel ihr Bruder war? War sie es nicht, die sich ständig über ihn beschwerte? „Aber ignorieren wir sie. Willst du tanzen?!“, säuselte der Kleiner und verschwand ebenso in der Menge. Schnell folgte Miquel ihn. Er war im Moment einfach nur überglücklich.
Lan und Miquel tanzten eine Weile und der Jüngere hatte sogar ziemlichen Spaß. Der Marquez war ein fantastischer Tänzer und über aus zuvorkommend und lieb. Irgendwie bekam er ein schlechtes Gewissen, wenn er daran dachte, was er vorhatte, aber durchziehen wollte er es auf jeden Fall! Das hatte er sich vorgenommen.
„Holst du mir was zu trinken?!“, fragte Lan den Älteren, der lächelnd nickte und sich zur Bar begab. Das war Lans Zeichen. Schnell suchte er nach Mitch und zog ihn mit zu der Stelle bei den ihm Miquel zurückgelassen hatte. Offensichtlich begann er mit den Footballcaptain zu flirten und dieser ging nicht abgeneigt darauf ein. Lan warf sich im Sprichwörtlich an den Hals und beobachtete aus den Augenwinkeln heraus die Bar von der Miquel her sich gerade näherte.
„Hier dein Dri-“, begann der Marquez und stoppte. Starr beobachtete der Lan und Mitch, der den Kleineren gerade näher zu sich zog und seine Lippen mit einen fordernden Kuss benetzte. Er konnte nicht fassen was er da sah. Hatte Lan nicht bis eben noch mit ihn geflirtet? Er verstand das nicht? Warum machte der Jüngere ihn Hoffnungen, wenn sich dann doch an Mitch hing? Er kam sich gerade so bloßgestellt vor.
Schnurrend löste sich Lan von Mitch, er fühlte sich gerade unglaublich bestätigt! Endlich hatte er Mitch den gewünschten Kuss entlocken können und zur gleichen Zeit war sein Plan den Marquez bloß zu stellen perfekt geglückt. Grinsend wand er sich zu dem Blonden, der starr auf seinen Platz stand und den Becher mit den Getränk hatte fallen gelassen. „Oh, hey, Miquel!“, meinte er und sein Grinsen wurde breiter. Wortlos wand sich der Marquez aber von ihm ab und verschwand in der Menge. Gewissensbisse stiegen in Lan hoch. Er hatte selten so viel Schmerz in einen Blick gesehen wie in dem von Miquel gerade, doch ihm wurde nicht die Zeit gelassen weiter darüber nach zu denken, denn Mitch nahm seine Lippen wieder in Besitz.

„Miquel!“, rief Camilo, der das Ganze trieben schon den Abend über beobachtet hatte. Ihm war seltsam vorgekommen, dass Lan sich in den letzten Tagen gegenüber Miquel so verändert hatte und er wollte der Sache auf den Grund gehen, weil daran musste etwas faul sein. „Was willst du?!“, zischte der Blonde und kämpfte sich weiter durch die Menge. Der Jüngere setzte ihn nach und bekam schließlich seinen Arm zu schnappen und konnte den Blondschopf somit zum stehen bringen. „Nimm dir das nicht so zu Herzen!!“ - „Ja, ich weiß du hast es mir gesagt! Schön! Keine angst ich komm nicht an gekrochen! Also lass mich in Frieden!!“, zischte Miquel und kämpfte sich los. Camilo jedoch klammerte sich mit beiden Armen an seinen Cousin damit dieser nicht weiter gehen konnte. „Vergiss was ich gesagt habe!! Ich war sauer, weil du mich zurück gewiesen hast!! Aber ich bin dein Freund! Ich bin für sich da!! Okay? Komm schon!!“ Resigniert seufzend sah Miquel den Schwarzhaarigen an. „Danke...“, murmelte er und ließ zu, das Camilo ihn umarmte.

Giggelnd schmiegte sich Lan an Mitch, der ihm ein weiteren Vodka E reichte. Gezielt exte er den Plastikbecher und umarmte Mitch noch fester. Spielerisch schnappte er nach dessen Lippen und zog ihn in einen Kuss. „Isch gla'b dasch war schu fiel!“, lallte der Jüngere und der Welling grinste wissend. „War es, Kleiner! Aber was hältst du davon, wenn wir beiden hoch in mein Zimmer gehen!? Da sind wir ungestört!“ - „Toll' ide!! Aba... nischts unaschtendisches maschen ja?!“ - „Nein, Lan natürlich nicht! Komm!“ Siegessicher zog Mitch Lan zu den Treppen. Es hatte lange gedauert bis sich endlich die Gelegenheit geboten hatte, dass er Lan so nah kommen würde. Er wusste schon länger aus verlässlichen Quellen, das Lan noch unberührt war und er hatte nur darauf gewartet ihm diese Unschuld zu nehmen und jetzt war es endlich soweit! Er zog den Rotschopf an Miquel vorbei, der zusammen mit Camilo am Fuß der Treppe saß. Mit einen Blick der sagte: [i]'Ich hab das was du wolltest'[/i], ging er die Treppe nach oben.
„Aba denksch dra' nischts unaschtendisches maschen!!!“, wiederholte Lan lallend und Mitch atmete genervt aus. „Ja, doch! Zier dich nicht so man!“

„Miquel?“ - „Hn?!“, irritiert sah der Blonde zu seinem Cousin, der ihm irgendwas gesagt hatte, doch Miquel hatte ihn nicht zu gehört. Seine Aufmerksamkeit hatte den Gesprächsfetzen gegolten was er von Lan und Mitchs Gespräch hatte aufschnappen können. Camilo seufzte. „Das kann dir doch egal sein! Er hat dich auflaufen lassen! Soll er da doch durch! Er ist selbst schuld!“ - „Ich weiß... aber ich kann nicht!“, murmelte Miquel und erhob sich. „Danke für vorhin!“, murmelte er und setzte so schnell er konnte die Treppe nach oben. Er sah sich um, doch auf dem Flur lag nur ein Pärchen, dass sich beinah bestieg und das war eindeutig nicht Lan und Mitch. Miquel beschloss die Türen ab zu klappern. Vielleicht sollte er sich da nicht einmischen, aber etwas sagte ihm er musste das tun!

(Fortsetzung folgt...)
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