yamioscuridad: (Miquel&Lan)
Niemand sagte, dass es einfach wird!

Leise vor sich hin summend schwang Isabella Marquez ihre Beine über die Bettkante. Ihr langes, gelocktes Haar umspielte ihr liebliches Gesicht und lag federleicht auf ihren schmalen Schultern. Ihr kurviger Körper, der sie älter wirken ließ als sie eigentlich war,  war in ein paar Boxershorts ihres Bruders Enrique und ein T-Shirt ihres besten Freundes gehüllt.
Gähnend streckte sie sich, bis sie sich schließlich erhob, ein paar Schritte ging und letztlich wieder inne hielt um sich im Spiegel zu betrachten. Sie mochte ihr äußeres. Es ähnelte stark dem von ihrer Mutter und diese war bekanntlich eine wahre Schönheit. Zu dem sah man ihr sofort an, dass sie eine Spanierin war, im Gegensatz zu ihren Brüdern. Sie war irgendwie normal, zumindest auf ihre weise!
Immer noch summend machte sie sich auf den Weg ins Bad, erst einmal duschen. Nun ja zumindest war das ihr Plan gewesen, denn der laute Schrei ihres Bruders Miquel, der seines Zeichens gerade selbst duschte, hielt sie davon ab. Beleidigt murrend ging sie zu ihren Eltern und anderen Bruder in die Küche. „Seit Miquel hier ist komme ich früh immer so schlecht ins Bad! Nicht mal Zähne putzen lässt er mich! Ich mein dich, Enrique, lässt er doch auch ins Bad, wenn er duscht!“ - Er mag mich eben lieber als dich!“, antworte der Älteste der Marquez Geschwister breit grinsend.
„Ich kann es nun einmal nicht leiden, wenn sie mit im Bad ist! Sie ist ein Mädchen, dass muss ich nicht haben!!“, brummte Miquel, der gerade selbst die Küche betrat. Er trug ein schwarzes, leicht aufgeknöpftes Hemd, eine schlichte Kette um den Hals und ein paar leicht zerschlissene Jeans, die er tief auf den Hüften trug. „Du bist so eine frauenfeindliche Schwuchtel!“, bemerkte Bella und machte sich auf den Weg ins Bad. Gekonnt wich sie den Schlag Miquels aus, der sie für diese Bemerkung hin treffen sollte.
„Na komm, Hermano, in dem Punkt hat sie recht! Du respektierst doch nur eine Frau und das ist Madre!“, entgegnete Enrique und sah seinen Bruder an, der resigniert die Hände hob. Irgendwie hatten die Beiden ja recht, auch wenn es sich selbst nicht wirklich als frauenfeindlich betrachten würde. Er mochte es nun mal einfach nicht Frauen an zufassen oder in der nähe zu haben, wenn er gerade nichts an hatte! Das widerte ihn einfach an.

„Nein, Miquel, Schluss! Ich habe dir jetzt schon zu viel von Lan erzählt! Du musst nicht alles wissen! Manches geht dich auch einfach nichts an!“, zischte Isabella und beschleunigte ihre Schritte. Miquel nervte sie!! Seit sie die Wohnung verlassen hatten bombardierte er sie mit Fragen. Was aß Lan gern? Was war Lans Lieblingsfarbe? Welche Musik hörte er gern? Hatte er einen Freund? War er schwul, bisexuell oder hetero? Sie konnte es einfach nicht mehr hören! Noch nie war Isabella so froh gewesen, die Schule erreicht zu haben. Gleich würde sie ihren Bruder los sein!
„Wir reden später weiter, Hermana!“, versprach Miquel und lief auf Cousin Camilo zu, der schon ungeduldig zu warten schien. Vielleicht bildete sie sich das irgendwie ein, aber die Laune des Blonden schien eben noch eine bessere gewesen zu sein.
Achselzuckend ging sie auf Lan zu, der die Arme hinter den Kopf verschränkt, die Augen geschlossen unter ihren Stammplatz lag. „Endlich ruhe!“, schnaufte sie und ließ sich neben ihren besten Freund nieder. „Warum endlich ruhe?!“, fragte dieser, ließ seine Augen aber geschlossen.
„Nun ja, du scheinst meinen Bruder gehörig das Köpfchen verdreht zu haben! Ich habe noch nie jemand so viel über die reden hören! Nicht einmal diese Tussen, die dich so abgrundtief hassen sprechen so viel von dir!“ Neugierig öffnete Lan die Augen und musterte die Spanierin. „Enrique?!“ - „Was? Nein, Quatsch! Miquel!!“ - „Interessant!“, murmelte der Rothaarige und hielt nach dem Marquez Ausschau, konnte ihn leider nirgendwo sehen.
Er hatte ihm also den Kopf verdreht?! Wie war das möglich? Sie hatten doch kaum miteinander gesprochen und er war recht abweisend zu dem blonden Dummchen gewesen. Irgendwie schien Lan das sehr zu gefallen!

Genüsslich schnurrend verließ Lan Smith den Spanisch Kurs. Diego Alvaro, war einfach eine Augenweide, mir einen Faible für enge Hosen, die seinen wunderschönen Knackarsch mehr als nur gut betonten. Lan liebte Spanisch! Er verstand zwar kein Wort, außer Mierda, aber das war ihm egal! Hauptsache er konnte Alvaro ansehen!
„Wie wäre es wenn du ab und an mal zuhörst, als die ganze Zeit zu sabbern?!“, fragte Bella den Jüngeren und grinste ihn an. „Du passt auch nie auf!“, verteidigte sich der Smith und zog einen leichten Schmollmund. „Was daran liegt, dass ich die Sprache seit Geburt an spreche! Ich bin Spanierin, vergessen!?“ - „Oh.. ach ja!“, gab Lan zu und Bella seufzte. So viel Dummheit war sie eigentlich immer nur von Miquel gewohnt gewesen.
Wenn man doch vom Teufel sprach! Wer kam da wohl auf sie und Lan zu gelaufen? Kein Andere als ihr Bruder Miquel. „Hey, ihr beiden!“, sagte dieser lächelt und versperrte ihnen den Weg. 
Der Rothaarige musterte den Blonden ein Weilchen, er wusste nicht wieso, aber irgendwie verglich er gerade Alvaro mit Isabellas Bruder. Die Beiden unterschieden sich vollkommen. Miquels Augen hatten die Farbe eines glänzenden Saphirs, Alvaros hingegen waren sehr dunkel und vor allem braun und dann noch die blonden Haar des Marquez ein totaler Gegensatz zu dem fast schwarzen des Lehrers. Lan verstand das eh nicht. Er hatte zwar schon von Enrique gehört, dass die Haare bei ihnen schon seit Geburt so sind, doch blonde Spanier sind einfach Exoten und irgendwie mochte Lan das.
Schließlich wand der Rothaarige desinteressiert seinen Blick von Miquel ab und zog Isabella weiter. „Keine Zeit, Blondie, wir sind zum essen verabredet!“, meinte er knapp und setzte mit Bella im Schlepptau seinen Weg fort. Zugegeben es viel ihm schwer sich nicht noch einmal um zudrehen. Auch wenn er ihn vollkommen unsympathisch fand, Miquel sah wirklich umwerfend aus!
„Wir sind zum essen verabredet?!“, hakte die Spanierin nach und musterte den Jüngeren. „Ja, Seth und Mitch haben uns eingeladen!“ Eindeutig grinsend zuckte Lan mit beiden Augenbrauen und zog die Brünette weiter. Ihren Bruder strich er aus seinen Gedanken.

„Hey!“, rief Lan und wedelte mit den Armen. Freudig lief er einen den großen, breitschultrigen, schwarzhaarigen, Teenager mit fast eisblauen Augen zu, der den Smith zu sich wank. „Na, Lan, hast du es pünktlich geschafft?!“, fragte der Teenager, der mit am Tisch saß. Lan grinste. „Als ob ich mir den Kapitän des Footballteams und dich Seth entgehen lasse!“, antwortete der Rothaarige darauf und küsste beide auf die Wange. „Hey, Mitch!“, säuselte er und ging näher auf den mit den kühlen Augen zu. „Hey, Lan!“, antwortete dieser und pattete sich auf die Oberschenkel. „Willst du während des Essens auf meinen Schoß sitzen?!“ - „Unheimlich gern!“ Freudig schlug Lan die Hände zusammen und ließ sich auf Mitchs Schoß nieder. Er mochte den Schwarzhaarigen sehr. Es hatte eine Weile gedauert bis er es zu diesen Punkt geschafft hatte, doch jetzt war er hier, saß auf Mitch Wellings Schoß und aß zu Mittag. Es war lief alles wie geplant! Nicht mehr lang und die Beiden würden sich noch näher stehen. Feine Röte kroch Lan ins Gesicht. Irgendwie war der Gedanke peinlich!
Seth, der Junge mit den brünetten Haar und den goldenen Augen, gab Lan einen kleine Stoß in die Seite, was dessen Aufmerksamkeit auf sich zog. „Man sagt der neue Schönling hätte dich an gegraben und du hättest ihm einen Korb gegeben, stimmt das?!“ Der Rothaarige nickte und kuschelte sich leicht an mit den Rücken an Mitch. „Ja, warum spricht sich das so schnell rum?!“ - „Na ja, es heißt ja auch, dass er nichts anbrennen ließe und jedem schöne Augen machen würde. Zum Beispiel soll er letztens Ashton aus dem letzten Jahr vernascht haben!“ - „Wer? Miquel?!“, fragte Isabella nach und der Brünette nickte. „Ja, genau so hieß er! Ganz schöner Macho scheint das zu sein!“ - „Hm..“, murmelte der Smith und biss in sein Baguette. Er konnte nicht sagen wieso, aber irgendwie machte ihn diese Aussage schon etwas traurig, im Gegensatz zu Isabella, so wie es schien, denn diese schien aus, für Lan unergründlichen Grunde, zu lachen begonnen zu haben.

„Jetzt hör doch auf so penetrant darüber zu starren!“, zischte Camilo seinen Cousin an, der ihn schon seit einer Viertelstunde nicht mehr zuhörte und einfach nur auf seine Schwester, Lan und deren Begleiter starrte. Nervös kaute er sich auf der Unterlippe rum und beobachtete den Rothaarigen genau, jeder Geste die er machte versuchte er sich einzuprägen. Man konnte ihn genau ansehen, dass ihm nicht gefiel was er sah, das war nicht zu verleugnen. Doch was konnte er schon groß machen? Hingehen und eine Szene machen? Sicher nicht, er würde sich nicht lächerlich machen, immerhin hatte Lan ihn schon den zweiten Korb gegeben!
Doch mit einem war er sich hundertprozentig sicher. Er würde nicht so schnell aufgeben! Miquel war noch nie ein Mensch gewesen der schnell den Schwanz einzog. Schon oft in seinen Leben musste er für eine Sache kämpfen und wenn es nur mit Enrique um Schokoladenkuchen war. Er würde kämpfen bis Lan mit ihm ausging! Alles würde er dafür vernachlässigen, bis es soweit war, auch seinen Traum. Ja, genau! Er würde sich nie wieder mit der Schauspielerei beschäftigen, wenn er die Sache mit Lan einfach so um Sand verlaufen lassen würde ohne dafür sich wirklich ins Zeug gelegt zu haben!
Ein siegessicheres Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Niemand hat gesagt das es einfach werden würde!“, murmelte er leise vor sich hin, bevor er seinen Cousin ansah. „Ich schau schon nicht mehr hin keine Sorge! Ich will doch nicht das du eifersüchtig wirst!“, stichelte er Camilo an und erhob sich. „Komm, lass uns das alles etwas eher beenden, ich hab noch was vor!“ 
Ein letztes Mal war Miquel einen Blick hinüber zu Lan und auch wenn dieser es nicht sehen konnte, lag darin das Versprechen, dass er nicht so schnell aufgeben würde.
 

Nur mit Shorts und Sonnenbrille begleitet lag Miquel auf dem Balkon der Marquez in einen Liegestuhl und ließ sich von der Sonne berieseln. Sein Cousin lag neben ihn auf einen weiteren Stuhl und konnte es nicht vermeiden immer wieder auf den Oberkörper des Älteren zu blicken. Er kannte ihn schon in und auswendig und trotzdem fand er ihn bei jedem mal, wenn er ihn sah einfach nur umwerfend. Diese fein detaillierten Muskeln, die sich in Form eines Sixpacks abzeichneten gemischt mit der natürlichen, spanischen Bräune, machten ihn jedes Mal den Mund wässrig.
„Hey, Corazón!“, säuselte er und beugte sich herüber zu Miquel. Seine Finger glitten sanft über dessen muskulösen Bauch und wanderten langsam zu dessen Shorts.
Der Blondschopf schob seine Sonnenbrille ein wenig nach unten und sah ober den Rahmen hinweg seinen Cousin an. „Denk nicht mal dran, Camilo! Du kennst die Regeln unseres Pakets und das heißt er ist hinfällig!“ Frustriert ließ sich der Jüngere zurückfallen und funkelte Miquel an. „Wegen dem? Ich bitte dich an Smith kommst du in Millionen Jahre nicht ran!“ - „Das hab ich gestern auch schon mal gehört!“, entgegnete Miquel und schob die Gläser wieder nach oben. „Aber deswegen heißt das nicht, dass ich einfach so aufgebe!“
Seufzend drehte sich der Schwarzhaarige auf die Seite und beobachtete den Muskulöseren eindringlich. „Du bist doch nicht wirklich in Smith verliebt, oder?!“ Es war einen Moment still, bevor Miquel sich aufsetzte, die Sonnenbrille abnahm und seinen Cousin in die Augen sah. „Es mag verrückt klingen, da ich ihn nicht einmal wirklich kenne und auch weil er mir einen Korb nach den anderen gibt doch... ja... ich bin in ihn verliebt. Ich habe mich noch nie zu einen Menschen so stark hingezogen gefühlt wie zu ihm!“ - „Verstehe...“, murmelte Camilo und wand seinen Blick von seinen besten Freund ab. Das Miquel so fühlte hätte er nicht gedacht, zu mal er Smith erst seit so kurzer Zeit kannte. Doch trotzdem war das für ihn kein Grund aufzugeben. Zwar führte Lan gerade ohne es zu ahnen, doch das würde nicht lange so bleiben!

(Fortsetzung folgt...)

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